Ehemalige Hohlwege der Gemarkung Oberacker vor der Flurbereinigung
© Emil Langendörfer, Burgweg 4, 76703 Kraichtal-Oberacker Tel. 07250-8454
Ortsspiegel von Oberacker
Während der Maßnahme wurden viele der Raine und Böschungen eingeebnet; heute zunehmend unbekannt, den folgenden Generationen
nicht mehr vorstellbar.
In der Rückwärtsblende führte die Verlängerung des heutigen Burgweges (Kreuzgässle), durch einen Hohlweg bis zur heutigen Sporthalle
und dem Hochbehälter, geradeaus weiter, zwischen zwischen „Fawe“ und „Grossenwengert“ zum „Hängberg“ und „Burgberg“, weiter
abwärts durch den Wald zu „Hinter der Burg“. Von der Kreuzung Sporthalle nach Norden durch den „Hühnersträusleshohlweg“ zwischen
„Hoffert“, „Sternacker“ und „Hängberg“ bis zum „Widenpfad“ in Richtung Münzesheim.
Von der Kreuzung „Kreuzgässle“ bei der Sporthalle ausgehend nach Süden, zwischen „Keltergarten“ und „Frauenwald“ in Richtung
Neibsheim, kommen wir zu der „Simons-weingartenhohl“ und weiter zur „Krummenackerhohl“ bis Neibsheimer Tal.
Weiter von Oberacker ausgehend die „Keltergartenhohl“ bis zum Anschluss an „Simons-weingartenhohl“ beim „Waldacker“. Ebenfalls
beginnt beim Anwesen Recktenwald die Abzweigung „Falltor“(historisch) in die „Forsthohl“ mit der Weiterführung am „Bildstöckle
vorbei, den „ Lastkircherweg“ (Straße nach Heidelsheim kreuzend), über das „Wegäckerle“, neben dem Gewann „Bild“ oder auch „ Insel“
genannt, zur „Ritterbruchhohl“. Diese Partie wurde eingeebnet und zu einem Verkehrskreisel umgestaltet. Über die „Ritterbruchhohl“
kommen wir auf dieser vermuteten Heerstraße zum „ Ritterbruch“ mit ausgiebiger Quelle – heute Naturschutzgebiet mit unmittelbarer
Verbindung zum Namen.
Einige hundert Meter weiter, an der historischen Wegführung in Richtung Bretten, entstand vor einigen Jahrzehnten auf der Gemarkung
Büchig ein Krater mit einem Durchmesser von ca. 10 -15 Metern und einer Tiefe von ca. 3 – 4 Meter, das „Büchiger Loch“. Auf Grund
historischer Vermutungen und überlieferten Namensgebungen könnte es sich hier um geschichtsträchtigen Boden handeln.
Nun zurück zur „Oberacker Höhe“, dem Kreuzungspunkt „Bild“ mit Kreisel.
Von hier aus erstrecken sich in östlicher Richtung zwei markante Hohlwege, diein den Bereich der ehemaligen Festung Gochsheim führen..
Diese Hohlwege blieben erhalten, da sie auf Gochsheimer Gemarkung liegen. Heute werden sie als Wanderwege benutzt.
Die heutige Straße von der Kreuzung nach Oberacker, zwischen Sterinacker und Hofstatt und andererseits Mulde und Zeilenbaum, ist die
Straßenführung neuerer Zeit.
Am Ortsausgang von Oberacker in Richtung Münzesheim zweigt der Fahrweg beim Gasthaus zum Löwen in Richtung „Hinter der Burg“
und „Wiedholz“ ab. Der erster Teil des Fahrwegs war unter dem Namen „Bettelbäumle“ bekannt und mündete in die tief eingeschnittene
„Hinter der Burghohl“, der Zufahrt zum „Wiedholz“ und Gewann „Hinter der Burg“ sowie dem Münzesheimer Teil „ Zu der Frau“ und
„Frauenwald“ (Ehrle und Münzesheimer Fichten).
Weiter an der Straße nach Münzesheim, beim Gewann „Kürbisäcker“, zweigte der längste Hohlweg, die „Kraicherhohl“ ab und mündete
bei der gleichnamigen Quelle in das „Alte Münzesheimer Sträßle“, um gleich danach in das „Kraicher Bruch“ abzubiegen. Noch eine
Kuriosität der Hohlwege: Jeder Gespannfahrer, ob Pferde – oder Kuhgespann, war verpflichtet, vor der Einfahrt mit der Peitsche zu knallen
um seine Einfahrt anzuzeigen. Auch derjenige der sich gerade mit seinem Fahrzeug im Hohlweg befand musste sich mit seinem Knallsignal
bemerkbar machen um ein Zusammentreffen ohne Ausweichmöglichkeit zu vermeiden .